Geher Andreas Janker von der LG Röthenbach hat sich für diese WM ein straffes Programm vorgenommen und ging in seiner Altersklasse M40 in allen drei Geher-Wettbewerben an den Start. Im 10km Straßengehen hatte es der 41-jährige mit starker Konkurrenz zu tun.

Während der Spanier Juan Manuel del Castillo und der für Mauritius startende Athlet Erick Jerome Caprice die ersten beiden Plätze unter sich ausmachten, duellierte sich Janker mit dem Mexikaner David Christian Berdeja Villavicencio um Bronze.

Im Duell mit dem ehemaligen Junioren-Weltmeister, der in Mexiko City auf 2000m Höhe lebt und trainiert, lief Andreas Janker zur Höchstform auf und erreichte das Ziel in einer Zeit von 45:55 min. Eine Zeit, mit der er die DLV-Norm bei den Aktiven von 46:00 unterbot, was für einen 41-jährigen eine außerordentliche Leistung darstellt. Im Ziel allerdings war der Mexikaner 2 Sekunden schneller und Janker dadurch nur auf Platz 4. Da aber Andreas Janker seinen Kontrahenten auf den letzten Kilometern immer wieder attackierte zwang er diesen zu Fehlern, welche die Gehrichter mit dem 3 Disqualifikationsantrag für Villavicencio bestraften.

Damit war der Villavicencio disqualifiziert, wodurch Janker auf den Bronzerang rückte. Durch eine weitere Disqualifikation eines Spanischen Gehers, konnte Janker mit seinen Mitstreitern Benjamin Fritzsche und Andrei Kaiser hinter Polen und vor Frankreich zudem die Silbermedaille in der Teamwertung erringen. Durch Fehler in der Auswertung, welche die Disqualifikationen nicht beinhaltet hatte, musste das Deutsche Team aber zunächst Protest einlegen um schließlich das korrekte Resultat und damit die richtigen Medaillen bei der verschobenen Siegerehrung am folgenden Tag zu erhalten.

Zwei Tage später bei den 5000m auf der Bahn waren die Vorzeichen ähnlich. Während Gold und Silber abermals nach Spanien und Mauritius gingen, kam es erneut zum Duell zwischen Janker und Villavicencio. Über die eher ungeliebte "kurze" 5000m Distanz konnte Janker nicht ganz mit dem Mexikaner mithalten. Zwar verbesserte er seine Saisonbestleistung um 3 Sekunden auf 22:31,35 Minuten, musste sich damit aber mit einem Rückstand von knapp 7 Sekunden auf Bronze mit Platz 4 zufriedengeben.

Für das anschließende 20km Straßengehen einige Tage später, hatte sich Andreas Janker die besten Chancen ausgerechnet, da die beiden Erstplatzierten der vorangegangenen Wettbewerbe nicht dafür gemeldet hatten. Janker, der die 20km in den letzten 5 Jahren allerdings nur einmal absolviert hatte, nahm sich eine Zeit unter 1:40 Stunden vor lag mit seiner 10km Zwischenzeit von 49:10 Minuten voll auf Kurs. Den Kontakt zu seinem starken Mexikanischen Kontrahenten lies er aber schon nach 3km abreißen. Danach aber musste Janker seinem anspruchsvollen Programm Dribut zollen und hatte Schwierigkeiten.

Der Vorsprung aber auf den drittplatzierten Griechen Marinos Lytras war groß genug, sodass sich Janker darauf konzentrierte diesen zu halten. Mit einer Endzeit von 1:43:33 Std. erreichte Janker schließlich das Ziel und konnte sich damit über die Silbermedaille freuen. Da es aber auch über die 20km eine Teamwertung gab, hatte Andreas Janker hier noch einmal Grund zur Freude. Mit seinen Teamkollegen Steffen Borsch und Denis Franke konnte man hinter den starken Mexikanern und vor Kolumbien in einer Gesamtzeit von 5:30:07 Stunden die Silbermedaille sichern.

Für Andreas Janker war dies mit 4 Medaillen und 3 Vizeweltmeister-Titeln die erfolgreichste WM- Teilnahme seiner Laufbahn, womit der Athlet von der LG Röthenbach mittlerweile eine Bilanz von 22 Medaillen bei Senioren Welt- und Europameisterschaften vorweisen kann.

Ebenfalls startete der ehemalige Mittel- und Langstreckenläufer Arthur Kramer bei den WMAC in Göteborg. Vor zwei Jahren nahm er spontan bei unserem Vereinssportfest in Röthenbach über die 800m, die er in 2:11,83 lief, teil. Damit war sein sportlicher Ergeiz geweckt und er nutzte die Zeit, in der seine Kinder im Vereinstraining waren, um ebenfalls zu trainieren. Im letzen Jahr konnte er sich dann in Neustadt adW auf 2:06,14 steigern.

Mit dieser Zeit und noch einer kleinen Verbesserung, war es im Bereich des Möglichen, bei den Weltmeisterschaften in Göteborg ins Finale zu laufen. Von den über 60 gemeldeten Athleten über die 800m in der M40, haben sich schließlich 40 in Göteborg zu den Vorläufer eingefunden. Daraus resultierten nun 4 Vorläufe, in denen sich die Beiden Ersten "Q" je Vorlauf und zusätzlich noch 4 Zeitschnellsten "q" für das Finale am Folgetag qualifizieren konnten.

Arthur war am 14.08.2024 um 09:19h im extra für die WMAC neu gebauten Stadion in Björlanda 20' westöstlich von Göteborg im 2. Vorlauf auf Bahn 8 eingeteill. Mit einer Vorleistung von 2:03,40 die er noch am 02.08.2024 in Neustadt adW gelaufen war, schien es, als ob er mit etwas Glück eine Schanze für den Finaleinzug hat. Hier konnte sich nun zeigen, ob sich die letzten zwei Jahre des Trainings, im Speziellen im Winter bei Regen und Dunkelheit ausgezahlt haben.

Der elektronische Startschuss hörte sich recht verhalten auf Bahn 8 an, sodass er mit etwas Verzögerung ins Rennen startete. Er nutzte dann die ganzen 100m auf der Gegengeraden, um sich zwischen dem führenden Hollädischem Läufer und dem Verfolgerfeld einzuordnen. Das Ziel war in diesen Lauf mindestens 2. zu werden, um den Finaleinzug zu sichern. Von 200m bis zu 600m hielt er sich hinter dem Führenden, wobei hinter ihm sich schon ein spurtstarker Polnischer Läufer in Position brachte, der mit einer sub 2:00 gemeldet hatte. Bei 600m ging Arthur dann an den führenden Holländer vorbei und wurde nur noch von dem Polnischen Läufer überspurtet und würde souverän 2. in 2:04:37 was ein großes "Q" und den Finaleinzug bedeutete.

Somit war Arthurs Ziel, der Finaleinzug erreicht. Nun galt es sich auf das Finale am Folgetag vorzubereiten. Die Vorleistungen der anderen Finalteilnehmer ließ auf ein schnelles und umkämpften Rennen schließen, Hier galt es für ihn nur noch mitzulaufen, da die Gegner auf dem Papier stärkere Vorleistungen vorwiesen. So gestaltete sich dann auch der Finallauf. Die Bahn 4 teilte er sich mit einem weiteren Deutschen.

Nach den ersten 100m, die in den Bahnen gelaufen wurden, gingen auch schon die Positionskämpfe los. Hier versuchte er sich im Mittelfeld zu platzieren, was aber mehr Kraft erforderte als erwartet. Auf den letzten 100m musste er dann seine Gegner ziehen lassen und er beendete den Finallauf als 12. mit einer Zeit von 2:04,02, die nochmal schneller war als im Vorlauf.

Alles in allem war die WMAC in Göteborg mit dem Finaleinzug für Arthur Kramer ein voller Erfolg und er konnte sich mit zwei Jahren Vorbereitung souverän mit der Weltspitze messen.