Bayerische Mehrkampf Wurf am 24.09.2022 in Bogen
Bayerische Meisterschaft im Werfer-Fünfkampf
Doch von Beginn an: 6.30 Uhr aufstehen, fertig machen, Sachen zusammenpacken und auf der A3 entlang ins wunderschöne Bogen im Landkreis Straubing. Zum 16. Male in Folge finden hier die Bayerischen Seniorenmeisterschaften im Werfer-Fünfkampf statt. Das Stadion ist klasse, im Hintergrund ragt der Bogenberg mit seiner Kapelle auf. Allein das war die 1,5stündige Fahrt wert. Los geht es allerdings in der gut 700m entfernten Bogenau. Dort, eingeklemmt zwischen Kinsach, Menach und der allgegenwärtigen Donau, befinden sich die Käfige für Hammer, Diskus und Gewichtwurf.
Der Hammerwurf, die erste große Herausforderung an diesem Tag, stand als allererstes auf dem Zettel. Bereits der erste Wurf aus dem Stand landete innerhalb des Sektors und mit 20,24m auch gar nicht mal so schlecht. Nichtsdestotrotz kamen die anderen 4 Mitstreiter mit eleganter Drehung gute 10m weiter. Ab hier eigentlich schon kaum mehr aufholbar.
Als zweites ging es fünf Meter weiter in den nächsten Käfig, der Gewichtswurf war dran. Was ist das und wie funktioniert das? War meine erste und zweite Frage. Ich hatte das Gerät noch nie gesehen und auch keine Ahnung was ich damit machen soll. Letztendlich geht es eigentlich nur darum, eine 11,34kg schwere Kugel, die an einer etwa 20cm langen Kette hängt, so weit wie möglich zu werfen. Der Ablauf ist etwa wie beim Hammerwurf. Aus dem Stand landet mein erster Versuch außerhalb des Sektors – fängt ja schon mal gut an. Der zweite ging immerhin auf 7,07m, bis dato lagen die anderen aber schon bei Weiten zwischen 10 und 13m. Der dritte Versuch missglückte komplett, sodass ich auch hier nochmal mit ordentlichen Rückstand aus dem Wettkampf ging.
Das Gute war, die beiden schwächsten Disziplinen lagen hinter mir. Vornweg lagen die beiden Top-Favoriten Markus Walzel vom TSV Unterhaching und Andreas Zenker vom SV Zuchering. Mit Mario Schmidt vom SV Steinwiesen und Thomas Biermann vom SV Zuchering lag ich von nun an zumindest halbwegs auf einer Höhe. Im Diskuswurf landete die Scheibe bereits im ersten Versuch bei 28,94m. Die Weite war damit die drittbeste im Klassement.
Nach dem Diskus zog die Karawane zurück ins Stadion. Dort fanden die letzten beiden Wettkämpfe statt. Das Kugelstoßen – von dem ich mir einiges erhoffte – und dem Speerwerfen, von dem ich mir nichts erhoffte. Wie schon zuvor, war auch beim Kugelstoßen mein erster Versuch der beste. Mit 9,51m lag ich zwar schon relativ deutlich hinter meiner bisherigen Bestleistung. Es war hinter Andreas und Markus dennoch die drittbeste Weite des Feldes.
Das Knie schrie mittlerweile „hier“ und auch die Schulter meldete sich bereits zu Wort. Überraschenderweise gelang mir dann im Speerwurf mit nur drei Schritten Anlauf eine passable Weite. Mit 27,54m hatte ich sogar kurzfristig die Hoffnung auf den vierten Platz in der Gesamtwertung. Thomas Biermann konnte aber den letzten Wurf noch auf 22m bringen, nachdem er zuvor 17m in der Liste stehen hatte. Am Ende der fünf Disziplinen lag Thomas keine 50 Punkte vor mir.
Zur Siegerehrung trudelten nach und nach die Athleten von den unterschiedlichen Wettkampfstätten im Vereinsheim ein. Alle Teilnehmer, ob Erster oder Letzter, ob alleine oder mit 9 Wettkämpfern – jeder bekam seinen Applaus und jeder durfte sich seine Urkunde abholen. Von den vielen Leistungen möchte ich zwei hervorheben: Die beiden 90jährigen Josef Haneberg und Eduard Bscheid vom TSV Unterhaching zogen das Ding ebenfalls durch. Edi Bscheid am Ende sogar mit einem neuen deutschen Rekord für die Altersklasse M90.
Bleibt noch zu sagen: Bis nächstes Jahr, Bogen! Hoffentlich! Der TSV Bogen hat wie alle anderen Vereine mit fehlenden Helfern und Kampfrichtern zu kämpfen. Auch hier ist die Stammmannschaft in einem eher gesetzten Alter angekommen und der Nachwuchs fehlt.
Bayerische Mehrkampf Wurf am 24.09.2022 in Bogen
Schmude