Die Wettervorhersage für das Wochenende war nur bedingt erfreulich für die Leichtathleten: Temperaturen bis 35° - allerdings im Schatten, den es in Leichtathletikstadien nur selten gibt. So hatte sich die Bahn im städtischen Stadion in Hof ziemlich aufgeheizt, und obwohl das Rennen von Uli Barm erst nach 19:00 Uhr gestartet wurde, lag nur ein kleiner Teil im Schatten. Die Läufer versuchten, sich mit kaltem Wasser oder nassen Handtüchern abzukühlen. Trotzdem waren von 16 gemeldeten B- Jugendlichen 15 am Start, allerdings mussten 3 Teilnehmer während des Rennens aufgeben. Dass der Jahrgang 1993 besonders starke Läufer hervorbringt war schon aus den Vorleistungen abzulesen: Mit Koller, Wedel und Steininger waren drei Läufer unter 9:00 Minuten gemeldet. Das Rennen wurde eines der spannendsten an diesem Nachmittag. Moritz Steininger versuchte die Flucht nach vorne, hatte sich zu Beginn des Rennens fast 50 m von seinen Verfolgern Wedel, Koller, Prechtl und Schwarz abgesetzt. Dahinter klaffte eine Lücke, dann kam die Gruppe, in der auch Uli Barm mitlief. Leider wurden hier die Runden 2 und 3 völlig verbummelt, bis Uli Barm den Mut fand, sich an die Spitze des Verfolgerfeldes zu setzen. Erst in der vorletzten Runde ging es dann in der Spitze „zur Sache“, Konstantin Wedel zog das Tempo an und ging an Moritz Steininger vorbei. Dieser Steigerung konnte auch Jonas Koller nicht folgen, er fing jedoch auf der Zielgeraden noch Moritz Steininger ab. Nach einem kleinen Tief konnte auch Uli Barm noch einen lang gezogenen Spurt laufen, leider hatte er diesen zu spät begonnen, sodass er zwar noch zwei Läufer überholen bzw. abhängen konnte, Yannick Schwarz aber nicht mehr erreichte. Trotzdem bedeuteten seine 9:27,60 eine erneute Verbesserung um 13 Sekunden und seine bisher beste Platzierung (6.) bei Bayerischen Stadionmeisterschaften.

Noch etwas höhere Temperaturen brachte dann der Sonntag, und die 1500 m waren für den späten Nachmittag, also in „voller Sonne“ angesetzt. In der weiblichen Jugend B traten 18 Läuferinnen an, sodass zwei Zeitläufe gestartet wurden. Während sich im schnelleren Lauf mit Weinfurter, März, Stich und Högl die schon am Vortag über 800m und 1500m erfolgreichen Mädchen ein enges und sehr schnelles Rennen lieferten, konnte Annika Niemann sich im zweiten Rennen ihr Tempo gut einteilen. Sie war bisher nur einmal, bei den Mittelfränkischen Meisterschaften, auf dieser Strecke unterwegs gewesen und hatte sich vorgenommen, nach dem erfolgreichen 800m- Lauf mit Bestzeit aus der letzten Woche auch die Zeit über die längere Strecke zu verbessern. Sie hielt sich zunächst im Hintergrund, konnte aber im Spurt noch drei Konkurrentinnen überholen und verbesserte sich mit 5:19,82 Minuten um sechs Sekunden, was in der Gesamtwertung Rang 12 bedeutete.

Simon Schwarz hatte es in Ingolstadt leider nicht geschafft, die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften zu erreichen, und er wollte dies nun nochmals versuchen. Allerdings ist es in Meisterschaftsrennen oft schwer, eine gute Zeit zu laufen, da sie von Taktik geprägt sind und ein gleichmäßiges Laufen nicht möglich ist. Er hielt sich das gesamte Rennen in der Spitzengruppe, und obwohl er seine Zeit aus der Vorwoche verbessern und Rang 6 belegen konnte, reichte es für die „Quali“ nicht. Mit 4:01,99 min war er dennoch zufrieden, da es im Moment bei ihm einfach nicht „rund“ läuft.