World Masters Games Sydney 2009

Silber aus Sydney

Zwei Saisonbestleistungen, zwei Finalteilnahmen und als i-Tüpfelchen die Silbermedaille mit der deutschen 4x100m-Staffel ist die erfolgreiche Bilanz einer Reise um die halbe Erde zu den Olympischen Spielen der Über-29-Jährigen nach Sydney/Australien.

Seine Vorbereitungen auf diesen Wettkampf begannen bereits im Jahr 2007, als er zum ersten Mal bei einer internationalen Veranstaltung an den Start ging. Damals musste er noch Leergeld bezahlen und kam im Kurzsprint nicht über den Vorlauf hinaus. Die Erfahrungen, die er damals mit Trainer Eberhard Keppke gesammelt hatte, sollten sich in Australien auszahlen.

LG Röthenbach

Unter anderem sind es wegen der hohen Teilnehmerzahl Geduld zu bewahren und sich auf Wartezeiten einzustellen. Sei es im Call-Room oder auf der Bahn.

Mit dem Minimalziel die 2. Runde zu erreichen ging er in den Vorlauf am Sonntag Nachmittag bei windigen Wetter und 20 Grad. Nach zwei Fehlstarts in seinem Lauf ging er ohne Risiko das Rennen an und war mit Platz 4 im 5. Vorlauf zunächst nicht zufrieden. Mit 12,00s und die Qualifikation für das Semi-Finale war er aber schon wieder sehr zufrieden.

Sonntag Morgen hieß das Motto "angreifen". Bei Gegenwind und einer Zeit von 12,15s konnte er als Neunter für das Finale über 100m der Altersklasse "Man 40-44" völlig unerwartet erreichen. Am Abend hatte er in diesem Sprint wenig Chancen gegen Krzysztof Wardecki aus Polen, der als Sieger eine 11,56s lief. Stefan Dietz erreichte den nie erwarteten siebten Platz mit 12,19s.

LG Röthenbach

Mit den Leistungen der 100m-Läufe konnte man sich auch Hoffnungen über die 200m-Strecke machen. Auch hier kam es am Donnerstag im Vorlauf unnötig zu Fehlstarts und Verzögerungen. Mit einer Zeit von 24,98s konnte sich der Schnaittacher wieder für das Finale qualifizieren.

Im Finale am Samstag lief er ein beherztes Rennen und schaffte wieder Platz 7 mit einer neuen Saisonbestzeit von 24,85s. Das Double holte sich der Pole Krzysztof Wardecki mit 23,45 s, ein ehemaliger Weitspringer vor Andrew Wilcox aus Australien.

Die Temperaturen waren in Sydney mittlerweile auf 25 Grad angestiegen, wobei der Wind im Athletic Center im Olympic Parc weiterhin heftig drehte. Am Ende der Spiele werden die Staffeln ausgetragen. Dazu resümieren die Sprinter jeder Nation die Woche und loten aus, wer für die 4x100m antritt.

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Stefan Dietz hatte die Ehre die 2. Position zu laufen, die lange Gerade. Die weiteren Teilnehmer waren: am Start Peter Höll aus Schifferstadt, auf Position 3 Reinhard Michelchen, der dreifache Medaillengewinner in der AK55 aus Sindelfingen und als Schlussläufer Heiko Schmidt von der LG Filder.

Nach einer Stunde Staffeltraining auf dem Warm-Up-Track merkte man, dass die Chemie untereinander stimmt und Routiniers am Werke sind. Zwei Zeitendläufe mussten für die zehn angetretenen Staffeln entscheiden. Peter Höll ging sehr gut an im Lauf mit den haushohen Favoriten aus den USA. Der Wechsel auf Stefan Dietz war perfekt. Dieser machte ein fantastisches Rennen gegen den Amerikaner und wechselte sicher auf Reinhard Michelchen. Die Kurve ist wie gemacht für seine Tribbelschritte und übergibt als Dritter an Heiko Schmitt. Dieser zieht noch an Australien vorbei und lässt die Staffel von Kanada nicht heran. Die USA gewinnen den ersten Zeitendlauf mit einer Sekunde Vorsprung vor Deutschland. Jetzt hieß es abwarten. Der zweite Lauf hatte zwei schnelle Staffeln um 47s. Nach langen 15 Minuten warten im Zielraum wurde das Ergebnis bekannt gegeben : USA vor Deutschland und Spanien. Die Deutschen hatten bei einer Zeit von 46,96s gerade Mal zwei Hundertstel Vorsprung. Auch die geschlagenen Mitfavoriten aus Kanada und Russland lagen kaum zwei Zehntel dahinter. So knapp ging die Entscheidung um die Medaillen aus.

Ohne Verzögerung ging es direkt zur Winning-Ceremony und die deutsche Staffel mit Stefan Dietz von der LG Röthenbach ließ sich die Silbermedaille umhängen. Nach angehängten 10 Tagen Urlaub ging es zurück nach Europa.

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Die überwältigende Teilnehmerzahl wurde von den tausenden immer freundlichen Volunteers in den Stadien und verteilt in der gesamten Stadt sehr gut gemeistert. Kritik gibt es allerdings. So kam es zu etlichen Aktionen in denen heimische Athleten trotz Regelverstößen massiv bevorzugt wurden. Auch das olympische Motto "dabei sein ist alles" wurde überstrapaziert. Im Gegensatz zu Weltmeisterschaften sollte man auch hier Vorqualifikationen einführen.


World Masters Games am 18.10.2009 in Sydney

LG Röthenbach

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